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100 Tage generalistische Pflegeausbildung zeigen die Wichtigkeit der Praxisanleitung

Aufregende Monate liegen hinter Elisabeth Derrer, Leiterin des Zentrums für Pflegeberufe und Alexander Wülk, Leiter Betriebssteuerung der Kliniken des Landkreises. Ihnen und den Partnern des Netzwerks Pflege in Frankens Mehrregion ist es zu verdanken, dass am 1. September 2020 in Scheinfeld das begonnen wurde, was im Juni 2017 im Bundestag beschlossen wurde – die neue generalistische Pflegeausbildung.

Elisabeth Derrer in der Schulung für Praxisanleiter im Dezember 2020 am Zentrum für Pflegeberufe NEA in Scheinfeld mit Inna Haller und Daniel Müller

Die Sicherung der qualitativen Pflegeversorgung sei eine der gesellschaftspolitisch wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre, heißt es in dem von der Bundesregierung eingebrachten Gesetzentwurf. Die Berufsbilder Kranken-, Alten- und Kinderpflege wurden grundlegend reformiert. Nach 100 Tagen generalistische Pflegeausbildung ist die Schulleiterin stolz mit zwei Ausbildungsklassen zur Pflegefachkraft und einer Klasse zum Pflegefachhelfer ihren Beitrag, die Pflegeversorgung in der Zukunft zu sichern, leisten zu können.   

Als Schulleiterin der Krankenpflegeschule widmete sich Elisabeth Derrer bereits seit knapp zwei Jahrzehnten der Krankenpflegeausbildung. Nun hat sie sich der Herausforderung gestellt die hohen Qualitätsansprüche der generalistschen Pflegeausbildung umzusetzen. Zentraler Baustein ist die Praxisanleitung. 10 % der praktischen Ausbildung sind als Praxisanleitung eingeplant. Das entspricht 250 Stunden in drei Jahren! Die Praxisanleitung erfolgt durch auf Stationen tätige Praxisanleiter*innen und wird durch hauptamtliche Praxisanleiter*innen ergänzt.

Sie haben die Aufgabe Lernprozesse gezielt - dem Entwicklungsstand des Auszubildenden entsprechend - zu initiieren und diese dann entsprechend zu begleiten und auszuwerten. Sie stehen als Ansprechpartner zur Verfügung und begreifen Fehler als Lernchance. Methoden des Selbstlernens werden vermittelt und Auszubildende schrittweise an eine eigenständige Wahrnehmung und Ausübung der beruflichen Aufgaben herangeführt. All dies erfolgt in enger partnerschaftlichen Kooperation mit der Pflegeschule, denn die Schule hat die Aufgabe die praktische Ausbildung zu unterstützen. Praxisanleiter*innen sind Teil des Prüfungsausschusses und nehmen an der praktischen Abschlussprüfung als Fachprüfer*innen teil.

Für Lukas Gebhardt, 19 Jahre aus Berolzheim, war die Praxisanleitung ein wichtiger Aspekt sich für die Ausbildung am Zentrum für Pflegeberufe in Scheinfeld zu entscheiden. Ein Praktikum in der 9. Klasse in der Klinik Bad Windsheim zeigte ihm, dass der Beruf Pflege der richtige für ihn ist. Mit den älteren Menschen kam er sehr gut klar und Heilungsprozesse faszinierten ihn.  „Ich habe mich für die Pflegeschule in Scheinfeld entschieden, weil der Weg von Zuhause in die Schule für mich kurz ist, aber auch weil meine Schwester (dort ausgebildet) die Schule gelobt hat. Mir gefällt an der Schule sehr, dass alles erklärt wird und dass die Schule mit der Praxis kooperiert. Alle sind sehr nett! Die Praxisanleitung ist sehr gut. Die Praxisanleiter zeigen und erklären alles. Ohne Praxisanleitung kann ich mir die Pflegeausbildung nicht vorstellen!“

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